Dr. Joachim Wagner (Hamburg) ist einer der Unterzeichner des Aufrufs für den Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes. Der Jurist und Journalist begründet in einer persönlichen Stellungnahme seine Unterschrift unter den Aufruf der Initiative.
Pro Neutralitätsgesetz
An Berliner Schulen werden Schülerinnen und Schüler von 250 Religionen und Weltanschauungen unterrichtet. Es ist das legitime Ziel des Neutralitätsgesetzes, Einflüsse jeder Religion von Schülern fernzuhalten, um Konflikte unter ihnen, mit den Eltern und Lehrern zu vermeiden.
Das Kopftuch hat sich zu dem Symbol des Andersseins der islamischen Kultur in der westlichen Welt entwickelt. Für viele Musliminnen ist die Verhüllung der Haare ein unverzichtbares religiöses Bekenntnis und Teil ihrer Identität. Wenn Lehrerinnen ein Kopftuch tragen, senden sie damit eine Botschaft in die Schülerschaft, die von der Mehrheit der Bevölkerung als frauen- und emanzipationsfeindlich empfunden wird. Das ist mit der Vorbildfunktion der Lehrerschaft unvereinbar.
Das Neutralitätsgesetz verteidigt deshalb zwei Errungenschaften des demokratischen Rechtsstaates: die religiöse Freiheit der Schule in einer multireligiösen Gesellschaft sowie die Emanzipation der Frau einschließlich ihrer sexuellen Freiheit. Das Neutralitätsgesetz verkörpert in Berlin das Recht der Mehrheit der Bevölkerung, die Mehrheitskultur zu verteidigen.
Dr. Joachim Wagner
Dr. Wagner war u.a. als Redakteur beim NDR, Leiter des Politikmagazins Panorama und des ARD-Studios London, Moderator des „Bericht aus Berlin“ und als stv. Chefredakteur der ARD tätig.
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