Helke Sander: Warum ich für den Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes bin

Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander hat den Aufruf zum Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes unterschrieben. Warum sie sich für dieses Gesetz engagiert, begründet sie in folgendem persönlichen Beitrag:

 

In Deutschland werden über 100 Religionen praktiziert.

Sie haben die gleichen Rechte, sofern sie im Einklang sind mit den beiden Sätzen des Grundgesetzes, die einerseits die Gleichberechtigung von Männern und Frauen feststellen und andererseits Religionsfreiheit garantieren. Bei der Verfassung des Grundgesetzes konnte sich noch niemand vorstellen, dass es hier einmal zu Widersprüchen kommen könnte, weil sich die Religionsfreiheit damals hauptsächlich auf die beiden christlichen Kirchen bezog, die im Lauf ihrer Geschichte die Gleichberechtigung von Frauen bei der Gründung der BRD garantieren mussten.

Wenn heute immer jüngere kleine Mädchen unter das Kopftuch gezwungen werden, wenn immer noch Zwangsheiraten und Beschneidungen und vereinzelt sogenannte Ehrenmorde an Frauen vollzogen werden, die sich der Herrschaft der Väter und Brüder entziehen wollen, dann müssen wir leider feststellen, dass eine ganze Gruppe muslimischer Frauen und Mädchen dem Schutz des Grundgesetzes entzogen sind. 

Darum wäre es an der Zeit, das Grundgesetz so zu ändern, dass Religionsfreiheit herrscht, sofern das Grundgesetz als oberste Instanz anerkannt wird. Das Neutralitätsgesetz ist auf diesem Weg eine kleine Hilfe.

 

Helke Sander

 

 

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