Alexander King: Warum ich für den Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes eintrete

Alexander King, Bezirksvorsitzender DIE LINKE Tempelhof-Schöneberg, hat den Aufruf zum Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes unterzeichnet.  Seine Eintreten für das Gesetz begründet er so:

 

„Unsere Gesellschaft ist sozial tief gespalten, gerade in Berlin. Die soziale Spaltung zieht die kulturelle nach sich. Kulturreaktionäre Bewegungen, die auf allen Seiten immer stärker auftreten, sind der sichtbare Ausdruck davon. Umso wichtiger ist es, dass der Staat gegenüber allen Menschen neutral auftritt – ganz besonders gegenüber Kindern und Jugendlichen. Damit aus kultureller und religiöser Vielfalt, die Brücken schlägt und auf die Berlin zu Recht stolz ist, nicht Differenz wird, die Gräben vertieft.

Religiöses Mobbing gehört heute schon zum Schulalltag. Zwei Schulen in meinem Bezirk Tempelhof-Schöneberg haben zuletzt damit traurige Berühmtheit erlangt. Aber jeder weiß, dass sie keine Einzelfälle sind.

Da ging es um Antisemitismus und den Vorwurf mangelhafter Hingabe an den „richtigen“ Glauben. Wohl gemerkt: Wir reden über Kinder und Jugendliche! Also über die Zukunft unserer Gesellschaft.

Die Kinder an den Berliner Schulen brauchen nicht mehr, sondern weniger Frömmigkeit im Klassenzimmer. Sie brauchen Schutz vor zunehmender religiöser Intoleranz. Lehrende, die ihrer Frömmigkeit an ihrer Kleidung Ausdruck verleihen, senden die falschen Signale an die Kinder aus.

Das Berliner Neutralitätsgesetz ist heute so wichtig wie noch nie. Wir werden noch mal froh sein, dass wir es haben. Sollte das Gesetz in Frage gestellt werden, hoffe ich auf einen Volksentscheid, um es zu retten.“

 

Alexander King

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